Training

Beim Betreten des Dojo werden die Schuhe ausgezogen, der Lehrer steht meistens im Aufenthaltsraum zwischen Dojo und Garderobe zur Verfügung. Er gibt gerne weitere Informationen. Nach dem Umziehen sollte kurz vor der angesagten Zeit die Mattenfläche schon betreten werden. Es geschieht dies mit einer Verbeugung zur Ehrenwand (Kamiza). Sie ist an den japanischen Schriftzeichen erkennbar, die Aikido bedeuten. Es ist dies zum einen eine Ehrung des alten Meisters O Sensei Morihei Ueshiba. Zum anderen ist es aber auch eine Respektsbezeugung vor dem Universum schlechthin. Das Ausüben einer Kampfkunst ohne Respekt vor dem Leben dient der Zerstörung und Verachtung.

Vom Lehrer aus gesehen setzt sich der Anfänger im Seiza auf die rechte Seite, auf der linken Seite befindet sich der Platz der Fortgeschrittenen. Die Rangunterschiede müssen nicht groß sein, es dient lediglich der Ordnung zu Beginn und zu Ende der Trainingseinheit. Dazwischen kann man seinen Platz selber wählen. Dann kommt es zu einer kurzen Meditation. Sie dient zu einer Beruhigung des Geistes (Misogi, Sanshin). Nach einer gemeinsamen Verbeugung vor der Ehrenwand (Shome ni Rei)kommt es zu einer Verbeugung vor dem Lehrer (Sensei ni Rei). Der Lehrer beginnt mit Entspannungs- und Aufwärmübungen. Danach beginnt die Grundschule. Jedes Training wird mit der Grundschule begonnen. Der Lehrer zeigt Partnerübungen aus der Grundschule vor, dann muss ein Partner gesucht werden. Durch eine Verbeugung (Otagai ni Rei)fordert man selber auf oder wird aufgefordert. Man entscheidet, wer die Technik ausübt (Tori) und wer sie empfängt(Uke). Uke greift viermal an, dann wird gewechselt. Es wird je einmal links und rechts abgewechselt um beide Körperseiten auszubilden. Wenn der Lehrer klatscht ist die Übung zu beenden.

Es ist zu beachten, dass man gewaschen ist und die Nägel nicht scharfkantig geschnitten sind. Auch der Trainingsanzug (Gi) sollte sauber sein.

Jedes Training führt vom Grundaufbau zu Übungen des 1. Dans. Die Techniken sind in der Zahl übersichtlich, wenn auch die japanischen Namen anfangs schwierig zu behalten sind. Bei öfterem Üben werden sie geläufig, da der Lehrer jede vorgezeigte Übung benennt.


Die wichtigsten:
Kokyu Ho
Shihonage
Iriminage
Kotegaeshi
Die Ikkyofamilie, bestehend aus 5 verwandten Techniken.

Diese werden in jedem Training wenn möglich wiederholt, in einer beginnenden Basisform (Ko-Tai, statisch, mit konstruktiven Widerstand des Angreifers, keine Totalblockade) und einer fortgeschrittenen flüssigen Form (Ju Tai, sanft, Angreifer bewegt sich).

Je nach Niveau der Klasse werden diese wichtigsten Techniken in beiden Formen in jedem Training geübt.

Kampf:
Es gibt keinen Kampf im Aikido. Umso höher der Grad, umso höher der Widerstand. Man übt um miteinander Fortschritte zu machen.

Waffen:
Das Waffentraining wird nicht geprüft, lediglich das Entwaffnen.